Pädagogisches Konzept

„Herr, du bietest mir Schutz,
du bist meine Burg.“
Psalm 31,4

In Anlehnung an den schönen Vergleich einer schützenden Burg möchten wir allen Kindern eine Atmosphäre von Geborgenheit, Vertrauen und Wärme schenken, in der sie mit ihren kindlichen Alltags­konflikten Halt und Ausgleich finden können. Auf dieser Basis wollen wir gemeinsam mit den Eltern jedem Kind eine gesunde und individuelle Entwicklung, eine erlebnisreiche, wertvolle Kindergartenzeit und einen frohen Start in die Schulzeit ermöglichen.

Wir möchten allen Kindern und Familien eine kinder- und familienfreundliche Umgebung bieten und sie in eine Atmosphäre hineinnehmen, die von gegenseitiger Achtung und Wertschätzung geprägt ist.

Nachfolgend findet ihr hier unser Pädagogisches Konzept:

Inhalt

  1. Einleitung
  2. Unser Leitbild
  3. Rahmenbedingungen der Einrichtung
    • 3.1 Räumliche Ausstattung
    • 3.2 Personelle Bedingungen
    • 3.3 Pädagogische Gruppenbereiche
    • 3.4 Profil der Einrichtung
    • 3.5 Zusammenarbeit mit dem Träger
  4. Ausrichtung der pädagogischen Arbeit
    • 4.1 Pädagogische Bildungs- und Förderbereiche
    • 4.2 Gemeinsame Erziehung – Kinder mit besonderem Förderbedarf
    • 4.3 Elternarbeit/ Erziehungspartnerschaft/ Elternrat
    • 4.4 Berücksichtigung der Besonderheit aller Altersstufen
    • 4.5 Sprachliche Bildung und Dokumentation
    • 4.6 Sexualpädagogische Ausrichtung
    • 4.7 Partizipation und Mitsprache
    • 4.8 Beschwerdemanagement
    • 4.9 Kinderrechte, Kinderschutz
  5. Datenschutz
  6. Qualitätssicherung und –Entwicklung
  7. Teamarbeit und Teamentwicklung
  8. Leitung

 

  1. Einleitung

In unserer Konzeption erläutern wir unseren Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag, welchem wir uns verpflichtet haben. Sie ist der Rahmen unserer inklusiven pädagogischen Arbeit und ermöglicht dem Team ein einheitliches Handeln. Sie spiegelt die Haltung der Mitarbeiter/innen wider und zeigt unser Bild vom Kind.

Die Konzeption schafft Transparenz und ist Grundlage für eine gelingende Erziehungspartnerschaft. Interessierte Eltern, die auf der Suche nach einem geeigneten Kita-Platz sind, erhalten durch die Konzeption Orientierung und Informationen über unsere Arbeit. Sie können erfahren, ob unsere Kindertagesstätte ihren Wünschen und Vorstellungen entspricht und dient somit als Entscheidungshilfe.

Der Inhalt des Konzeptes ist nie abgeschlossen. Er befindet sich in einem stetigen Prozess der Überarbeitung, Ergänzung und Aktualisierung. An den jährlichen Konzeptionstagen wird das Konzept im Rahmen der Qualitätsentwicklung überprüft und bei Bedarf werden Änderungen vorgenommen. In diesem Prozess werden die Verhältnisse am Arbeitsplatz, politische und gesetzliche Neuerungen oder Erfahrungen aus der Praxis miteinbezogen. Der Träger, die Mitarbeiter/innen, die Eltern (bzw. Erziehungs-/Sorgeberechtigte) und Kinder sind an dieser fortwährenden Entwicklung beteiligt.

  1. Unser Leitbild

Unser Bild vom Kind ist geprägt von der Achtung seiner Persönlichkeit, unabhängig von seiner Herkunft, seiner Ethnie, seinem Geschlecht, seiner Religion oder einer möglichen Beeinträchtigung.

Unser Ziel ist es, jedes Kind nach seinen Bedürfnissen und Ressourcen zu fördern, damit es zu einer selbständigen, verantwortungsvollen und empathischen Persönlichkeit heranreift. Ebenso ist es uns wichtig, jedem Kind einen erfolgreichen Start in die Schule zu ermöglichen, maßgebend hierfür ist zu jeder Zeit das Wohl des Kindes.

Wir fordern und fördern die früh­kindlichen Bildungsprozesse, welche die Förderung der geistigen, moralischen, kulturellen und körperlichen Entwicklung der Kinder beinhalten und bieten vielfältige Lernziele und Entwicklungsmöglichkeiten an. Damit unsere Kinder eine gesunde Entwicklung durchlaufen, brauchen sie ein liebevolles, wertschätzendes und sicheres Umfeld, in dem sie sich wohl und geborgen fühlen.

Dazu bauen unsere Mitarbeiter/innen eine sichere emotionale Bindung zu ihnen auf, um eine geborgene Atmosphäre des Lernens zu schaffen. Wir Erzieher/innen, im Bewusstsein der permanenten Vorbildfunktion, sind im ständigen Gespräch mit den Kindern und ermutigen sie, ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten zu erkennen. Im alltäglichen Umgang mit den Kindern stehen wir ihnen unterstützend mit Empathie, Authentizität, Kreativität, Liebe, Vertrauen und Wertschätzung zur Seite.

  1. Rahmenbedingungen der Einrichtung

Träger der Einrichtung ist der Verein ChristTa e.V. (E-Mail: vorstand@christta.de), der sich dem Dachverband des Paritätischen Wohlfahrtsverbands angeschlossen hat. Die Partner-Kita „Der Leuchtturm“ wird ebenfalls von ChristTa e.V. geführt.
Die Fachberatung des DPWV unterstützt uns dabei, den Förderauftrag der Bildung, Erziehung und Betreuung umzusetzen. Die Leitung und die Integrationskraft treffen sich zu regelmäßigen Arbeitskreisen. Hier findet ein reger Austausch zwischen den Teilnehmern statt. Die Fachberatung informiert über Gesetzesneuerungen, mögliche Änderungen für den Kitaalltag und steht den Teilnehmern beratend zur Seite.

Die Kita „Kinderburg“ befindet sich in einem belebten, multikulturellen Stadtteil von Bielefeld, mit einer vielfältigen sozioökonomischen Struktur.

Durch die Zusammenarbeit mit den Frühförderstellen, Schulen, Gemeinden und sonstigen Institutionen haben sich folgende Kooperationspartner ergeben:

Frühförderung

  • Frühförderung Bethel
  • Heilpädagogische Kinderhilfe

Schulen

  • Grundschule Georg Müller Schule
  • Grundschule Oldentrup
  • Grundschule Stieghorst

Gemeinde

  • Evangelisch Freikirche Immanuel Bielefeld
  • Royal Rangers (christliche Pfadfinder Stieghorst)

Sonstiges

  • Bezirkspolizei Stieghorst
  • Feuerwehr Bielefeld
  • Naturpädagogisches Zentrum Schelphof
  • ASB Bielefeld, Hundebesuchsdienst
  • Wohnstift Salzburg

Die Zielsetzung der Zusammenarbeit mit den Institutionen ist eine umfassende Bildung in den Bereichen Naturwissenschaft, Technik, Ökologie, Sprache, Bewegung, Glaube, Kultur.
Die Kinder nehmen an Ausflügen in die nähere Umgebung, wie beispielsweise Spielplätze, Wälder, Geschäfte, teil. Aber auch Ziele, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, besuchen wir regelmäßig. Darunter fallen der Besuch im Tierpark, naturpädagogisches Erlebniszentrum „Schelphof“, Weihnachtsmarkt, Altenheim, usw.
Wir beteiligen uns auch am öffentlichen Leben unseres Einzugsgebietes. Die Teilnahme am Stadteilfest Stieghorst, der Laternenumzug und der Flohmarkt in der Kita sind einige Möglichkeiten. Auf diese natürliche Weise erleben die Kinder die Umwelt und kulturelle Ereignisse ihrer unmittelbaren Umgebung.

3.1 Räumliche Ausstattung

Zur Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder stehen der Einrichtung ausreichend Räume zur Verfügung. Jede Gruppe hat einen Gruppen- und Nebenraum sowie einen Waschraum. Die Ausstattung der Gruppen- und Waschräume ist auf das Alter der Kinder individuell abgestimmt. Für die U3-Kinder sind Wickeltische, eine Dusche und ein Schlafraum vorhanden.

In den Gruppenräumen befinden sich diverse Bereiche, die die Kinder zu vielfältigen Beschäftigungen in unterschiedlichen Bildungsbereichen anregen (Lesebereich, Konstruktionsecke, Kreativbereich, Rollenspielbereich, usw.).

Allen Kindern der Einrichtung stehen ein Mehrzweckraum und ein Förderraum zur Verfügung. Der Mehrzweckraum wird neben dem Turnen auch zur Förderung der Kinder mit besonderem Förderbedarf sowie Schulvorbereitungsgruppen genutzt. Auch für Aufführungen der Kinder bei Festen, für Elternabende, Fortbildungen für Erzieher/Innen, usw. wird er in Anspruch genommen.

Alle Räume, sowie das Außengelände, stehen den Kindern ganztägig zur Verfügung.

Für die Kinder mit besonderem Förderbedarf steht der Förderraum täglich zur Verfügung. Dieser ist so konzipiert, dass er eine bedürfnisorientierte Lernatmosphäre bietet. Außerdem findet in dem Raum die wöchentliche Schulvorbereitungsgruppe „Schlaufüchse“ statt.

Die externen Frühförderkräfte können den Mehrzweckraum, als auch den Förderraum für erforderliche Therapien nutzen.

3.2 Personelle Bedingungen

Um dem Anrecht auf Bildung der Kinder gerecht zu werden, verfügen wir über ein kompetentes und motiviertes Team.

Der Mitarbeiterstab setzt sich aus Erzieher/innen, einer Heilpädagogin, Berufspraktikanten, FOS-Praktikanten und einer Köchin zusammen. Der Träger der Einrichtung sorgt verantwortungsvoll dafür, dass der Personalschlüssel den Vorgaben des Kinderbildungsgesetzes des Landes NRW entspricht.
Durch unser multiprofessionelles Team werden sowohl die pädagogischen, als auch die organisatorischen Bereiche unserer Kindertagesstätte gut abgedeckt.

Die pädagogischen Fachkräfte werden jeweils in der Gruppe durch eine Gruppenleitung angeleitet, die im engen Austausch mit der Kitaleitung steht. Ebenfalls findet im Rahmen einer kollegialen Beratung ein regelmäßiger Austausch zwischen der Integrationsfachkraft und der Leitung statt.

Besondere Bereiche, wie Öffentlichkeitsarbeit, Sicherheitsbeauftragte/r, Datenschutzbeauftragte/r, Ersthelfer/innen und Kinderschutzbeauftragte/r, werden von einzelnem Mitarbeiter/innen vertreten. Hierzu wurden ggf. benötigte Kompetenzen durch Fortbildungen erworben.

Außerdem bilden sich die Mitarbeiter/innen regelmäßig mit Hilfe von pädagogischen Fort- und Weiterbildungen fort. Die Inhalte der Fortbildung werden an die anderen Mitarbeiter/innen in den regelmäßigen Dienstbesprechungen weitergegeben und in Form von kollegialer Beratung und Fallbesprechungen angewandt.

3.3 Pädagogische Gruppenbereiche

In unserer Einrichtung werden die Kinder in drei Gruppen betreut. Zwei Gruppen erfüllen die Voraussetzungen der Gruppenform I, in denen jeweils 21 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren betreut werden. Eine Gruppe entspricht der Gruppenform III, in der 23 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreut werden. In der Integrationsgruppe sind 21 Kinder, in der mehrere Kinder mit besonderem Förderbedarf betreut werden. Sie werden von einer ausgebildeten Heilpädagogin begleitet und gefördert.

In der Kinderburg arbeiten wir nach dem geschlossenen Konzept, d.h., dass die Kinder festen Gruppen zugeordnet sind. Dies gewährleistet eine gute Bindung zu Erzieher/innen und ermöglicht das Entstehen und Entwickeln von Freundschaften innerhalb der Gruppe. Der situative Ansatz hat großen Einfluss auf unsere pädagogische Arbeit. Die Kinder bringen sich partizipativ in die Themenfindung von didaktischen Reihen ein. In regelmäßigen Abständen finden Lernwerkstätten oder Projekte statt.

Da uns aber auch das Vermitteln eines Wir- Gefühls in der Kinderburg wichtig ist, fördern wir das gemeinsame Spiel auf dem Außengelände und in den Randbetreuungszeiten. Feste und besondere Aktionen werden gemeinsam gefeiert. Außerdem finden wöchentlich gruppenübergreifende Fördergruppen statt.

3.4 Profil der Einrichtung

Wir sind eine Kindertagesstätte mit einem christlichen Konzept. Dieser Ansatz spiegelt sich in der täglichen inklusiven Arbeit unserer Kita wider. Wir sehen jedes Kind als ein wunderbares Geschöpf Gottes mit individuellen Fähigkeiten und eigener Persönlichkeit. Dabei spielt die Herkunft, die Religion, das Alter, der familiäre Hintergrund, sowie der Entwicklungsstand, bzw. der Förderbedarf des Kindes, keine Rolle. Durch aufrichtiges Lob und Anerkennung, Unterstützung und Ermutigung wollen wir die Kinder in der Entwicklung des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls unterstützten.

Die religionspädagogische Arbeit hat einen Schwerpunkt in unserer Einrichtung. Wir geben den Kindern die Grundlagen des christlichen Glaubens weiter und vermitteln ihnen die Liebe Gottes in kindgerechter Weise. Vor den Mahlzeiten, aber auch situativ bedingt, beten wir mit den Kindern. Das Singen christlicher Lieder und das Erzählen biblischer Geschichten, sowie das Übertragen des Inhalts auf den Alltag der Kinder, spielen in unserer Einrichtung eine besondere Rolle. Wir legen Wert auf die biblischen Inhalte der christlichen Feste, die wir gemeinsam mit den Familien feiern.
Feste, wie Karneval und Halloween feiern wir nicht in unserer Kindertagesstätte, da deren Hintergrund nicht mit den christlichen Werten und unseren Überzeugungen übereinstimmt.

Unter der Prämisse, dass die Förderung und Entwicklung des Kindes nur gelingen kann, wenn eine vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Erzieher/innen besteht, legt unsere Einrichtung einen besonderen Schwerpunkt auf die Elternarbeit. Unser Anspruch ist es, den Familien mit den unterschiedlichsten Anliegen und Bedürfnissen unterstützend zur Seite zu stehen. Hierzu gehört beispielsweise das Vermitteln von Terminen bei Ämtern, Behörden und Ärzt/innen und bei Bedarf auch die Begleitung dort hin. Bei sprachlichen Barrieren laden wir Dolmetscher/innen ein, um insbesondere bei den Entwicklungs- und Beratungsgesprächen den Austausch zwischen Eltern und Erzieher/innen zu gewährleisten.

3.5 Zusammenarbeit mit dem Träger

Die Kita Kinderburg wird vom Trägerverein „ChristTa e.V.“ geleitet, der ehrenamtlich tätig ist. Er arbeitet vertrauensvoll, wertschätzend und konstruktiv mit der Leitung zusammen. Regelmäßig ist eine Vertretung des Trägers in den Räumen der Kita tätig. Hier können Fragen und Anliegen der Mitarbeiter/innen besprochen werden.

Der Träger sorgt für ausreichend Personal und für genügend Raum, Zeit und fachliche Unterstützung, die für die Arbeit des Personals notwendig ist.
Entscheidungen über Personal, Anschaffungen, Fortbildungen, usw. werden in Absprache zwischen der Leitung und dem Vorstand getroffen.

Der Vorstand des Trägers trifft sich monatlich zu internen Besprechungen, wo unter anderem aktuelle Anliegen/Fragen besprochen werden und in Form eines Ergebnisprotokolls an die Leitung/Mitarbeiter/innen weitergegeben werden.

In Krisensituationen wendet sich die Leitung an den Vorstand. Gemeinsam wird nach Lösungsmöglichkeiten gesucht und nötige Maßnahmen werden eingeleitet.

Zusätzlich findet einmal jährlich ein Treffen zwischen dem Vorstand und dem Mitarbeiterteam statt. Hier werden alle Anliegen und Bedürfnisse besprochen und Informationen ausgetauscht. Auch Zukunftsperspektiven und Visionen bezüglich der Kita finden hier ihren Raum. Um die Verbundenheit der Teams der Kinderburg und des Leuchtturms zu fördern, lädt der Vorstand beide Teams zu einer Weihnachtsfeier ein.

Der Kitarat ist ein weiteres Gremium, das aus Trägervertretern, des pädagogischen Personals und des Elternrats besteht. Dieses Gremium trifft sich mindestens einmal jährlich zum Informationsaustausch. Alle Eltern haben die Möglichkeit, ihre Vorschläge, Wünsche oder Kritik an den Elternrat heranzutragen, der diese dann an den Vorstand oder an die Mitarbeiter/innen weiterleitet.

  1. Ausrichtung der pädagogischen Arbeit

4.1 Pädagogische Bildungs- und Förderbereiche

Unsere Aufgabe als Kindertagesstätte ist es, jedes Kind in seiner Individualität ganzheitlich bei der Entwicklung zu einer eigenständigen und gemein­schaftsfähigen Persönlichkeit zu unterstützen. Ebenso ist es uns wichtig, jedem Kind einen erfolgreichen Start in die Schule zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, fördern und fordern wir die frühkindliche Entwicklung, indem wir vielfältige Angebote und Entwicklungsmöglichkeiten zu den zehn Bildungsbereichen anbieten:

Bewegung

Da die Bewegung mit vielen anderen Lernbereichen verknüpft ist und für das Kind in vielfältiger Form die Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben ermöglicht, nimmt diese in unserem Alltag eine wichtige Rolle ein. Unter anderem ist es unser Ziel durch Bewegung die Stärkung des eigenen Körpergefühls, die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls sowie die Verbesserung der konditionellen Fähigkeiten zu unterstützen.
Da der Bereich der Bewegung so umfassend ist, haben wir im Kitaalltag Angebote installiert, die sowohl die Entwicklung der Fein- als auch die Grobmotorik fördern.

Feinmotorik

Die Erzieher/innen ermöglichen den Kindern das Malen phantasievoller Bilder und das Gestalten von Ausmalbildern. In umfangreichen Bastelaktionen mit unterschiedlichen Materialien erlernen die Kinder unter anderem den Umgang mit der Schere und üben das präzise Schneiden. In diesen Situationen beobachten die Erzieher/innen die Händigkeit und Stifthaltung. Ggf. wird dann Hilfestellung durch entsprechendes Material gegeben.
Auch das Angebot, bzw. der Umgang mit diversen Baumaterialien, Steckspielen und Puzzlespielen sollen die Entwicklung der Feinmotorik ermöglichen.

Grobmotorik

Das barrierefreie Außengelände bietet den Kindern täglich die Möglichkeit, ihre grobmotorischen Fähigkeiten zu erweitern. Aktivitäten, wie zum Beispiel das Schaukeln, das Wippen und das Fahren diverser Fahrzeuge, ermöglicht dem Kind das Ausleben seines individuellen Bewegungsdrangs. Auch für Ball- und Bewegungsspiele steht dem Kind ausreichend Platz zur Verfügung. Neben unserem reichhaltigen Bewegungsangebot auf dem Außengelände bieten wir allen Kindern eine wöchentliche Turnstunde an, in der oben genannte Angebote gezielt umgesetzt werden. Außerdem können in den Gruppen und Nebenräumen Bewegungslandschaften erstellt werden. Unser Ziel ist es, den Kindern spielerische Freude an Bewegung zu vermitteln.

Körper, Gesundheit und Ernährung

Mit dem Bewusstsein, dass Kinder neugierig ihre Umwelt und sich selbst erkunden, sind wir sensibilisiert, den Fragen und dem Interesse der Kinder im Bereich Körper, Gesundheit und Ernährung kindgerecht zu begegnen. Wissen über den Körper, das Entwickeln des jeweilige Körperbilds und Körpergefühls wird durch Turnstunden, Stuhlkreis-/ Spiele sowie Bilderbuchbetrachtungen vermittelt.
Die Reinlichkeitserziehung wird nach Bedarf von den Erzieher/innen unterstützt. Auch das tägliche Zähneputzen soll die Kinder dabei unterstützten, selbständig in ihrer Zahnhygiene zu werden. Die Notwendigkeit der Zahnhygiene wird neben den alltäglichen Gesprächen auch durch einen jährlichen Besuch des/der Zahnarztes/-ärztin unterstützt. Außerdem vermitteln wir den Kindern eine Nies- und Hustetikette.

Der Austausch über eine ausgewogene Ernährung findet immer wieder bei den Mahlzeiten, bei unseren wöchentlichen Koch- und Backangeboten und in wiederkehrenden Themenreihen seinen Platz.

Sprache und Kommunikation

Siehe Punkt 4.5: Sprachliche Bildung und Dokumentation

Soziale und (inter-) kulturelle Bildung

Die Kinder unserer Einrichtung wachsen in einer pluralistischen Gesellschaft auf – deshalb ist es uns wichtig, sie frühzeitig durch die pädagogische Arbeit an ein Gemeinschaftsgefühl heranzuführen. Mit dem Wissen, das fremde Kulturen und andere Lebensstile auf einige Kinder zunächst seltsam oder beängstigend wirken können, ist es die Aufgabe der Erzieher/innen, Vorurteilen vorzubeugen und fremde Kulturen kindgerecht erfahrbar zu machen. Dies ist unter anderem durch Themenreihen, Bilderbuchbetrachtungen und durch eine reflektierte und empathische Gesprächsführung der Erzieher/innen möglich.

Der Besuch einer Kindertagesstätte ist meist einer der ersten Möglichkeiten des Kindes die Teilhabe an einer Gemeinschaft zu erleben. Im Gruppenalltag übt das Kind unter anderem durch das Rollenspiel und der Stuhlkreisspiele seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu äußern und sich angemessen durchzusetzen, aber sich auch zu Gunsten anderer zurückzunehmen.
Je nach Bedarf können die Kinder jederzeit hierfür Hilfe von Erzieher/innen anfordern. Außerdem unterstützten die Erzieher/innen das Kind bei der Kontaktaufnahme zu den Kindern, den anderen Mitarbeiter/innen sowie zu den Eltern anderer Kinder und Besuchern. Ziel ist es, dass das Kind es lernt, auf andere Kinder zuzugehen, Freundschaften zu schließen und angemessene Beziehungen mit Erwachsenen aufzubauen. Wir befürworten es, wenn sich Kinder gegenseitig zu Hause besuchen, um entstandene Freundschaften zu vertiefen.

Damit das Kind eine positive Entwicklung in diesem Bereich erfährt, ist es hilfreich, wenn es regelmäßig in die Kita kommt.

Musisch- ästhetische Bildung

Das tägliche, gemeinsame Singen mit den Kindern hat einen großen Stellenwert in unserer Einrichtung. Sämtliche Gesangsangebote werden von dem Mitarbeiter/innen mit Gitarre begleitet. Das verwendete Liedgut setzt sich aus traditionellen, fremdsprachigen und religiösen Inhalten zusammen. In den Stuhlkreisen benutzen wir unser vielfältiges Orff-Instrumentensortiment, um Geschichten zu verklanglichen. Aber auch im Alltag haben die Kinder die Möglichkeit mit den Orff- Instrumenten zu musizieren.

Feste nehmen wir häufig zum Anlass, um gemeinsam mit den Kindern Lieder, Verse oder Tänze einzuüben und diese dann vor den Eltern aufzuführen. Hierbei ist es uns wichtig, dass jedes Kind in diesen Szenarien eine Rolle hat.

Gemeinsam mit den Kindern gestalten und dekorieren wir die Räumlichkeiten unserer Einrichtung den Jahreszeiten, den Festen oder dem vorherrschenden Thema entsprechend. Mit unseren Kreativangeboten haben die Kinder die Möglichkeit, künstlerisch tätig zu sein und ihre Werke öffentlich zu präsentieren.

Religion und Ethik

Siehe Punkt 3.3: Profil der Einrichtung

Mathematische Bildung

Aufgrund der Tatsache, dass Kinder von sich aus ein großes Interesse und viel Freude an Mathematik und verschiedenen mathematischen Themen haben, möchten wir die Kinder unserer Einrichtung bei dem Erwerb mathematischer Basiskompetenzen unterstützten.
Dies geschieht im Alltag, indem die Erzieher/innen aufmerksam auf mathematische Interessen der Kinder eingehen. Außerdem lassen sich Spiele, Spielmaterialien und Rituale jederzeit für die mathematische Bildung anwenden.
In den Vorschulgruppen werden die Kinder gezielt an mathematische Inhalte, beispielhaft sei hier das Mengenverständnis genannt, herangeführt und gefördert.
Hierfür ist das Bewusstsein der Komplexität und das ganzheitliche Verständnis von Mathematik der Erzieher/innen unumgänglich.

Naturwissenschaftlich-technische Bildung

Die Kinder unserer Einrichtung nehmen ganzjährlich an Ausflügen in den Wald teil. Hier dürfen sie u.a. mit bereitgestelltem Material den heimischen Wald erforschen. Der Besuch im Tierpark soll die Kinder mit den Tieren unserer Lebenswelt vertraut machen. Weitere Lebenswelten werden den Kindern durch andere Medien, wie Bilderbücher und Filme, nahegebracht. Je nach Thema machen wir mit den Kindern Experimente und etablieren damit naturwissenschaftliche Grundkenntnisse. Ein fester Bestandteil der Vorschularbeit ist auch der Besuch des Naturpädagogischen Zentrums „Schelphof“.

Bei kleineren handwerklichen Tätigkeiten/ Reparaturen dürfen sich die Kinder unter Aufsicht und/oder Anleitung ausprobieren und die Funktionalität der Gegenstände erkunden.

Ökologische Bildung

In unserem Alltag sensibilisieren wir die Kinder dafür, sich an die vorgegeben Mülltrennung zu halten. Ggf. wird die Zuordnung der Abfälle geübt. Wir sind stets bemüht, den Kindern einen maßvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen nahezubringen und üben somit eine verantwortungsvolle Haltung im Umgang mit der Umwelt ein.

Medien

Die Vielfalt der Medien und ihre Anziehungskraft lassen sich bereits an den Kindern in der Kita beobachten. Aufgrund dessen sind sich die Erzieher/innen hier ihrer Vorbildfunktion sehr bewusst. Ihr Bemühen ist es, den Kindern einen maßvollen und gezielten Umgang mit diversen Medien vorzuleben.

Das Medium Bilderbuch wird in unserer Einrichtung vielfältig angewandt und den Kindern in besonderer Weise nahegebracht. Die kitaeigene Bibliothek ermöglicht einen umfassenden Zugang zu unterschiedlichen Büchern. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, sich von der Bibliothek des Stadtviertels eine Bücherkiste zu einem Thema zu bestellen. Des Weiteren besteht auch die Option, diese Bibliothek mit den Kindern aufzusuchen.

Erziehung zur Selbständigkeit

Die Erziehung zur Selbständigkeit ist zwar als solche nicht in den Bildungsbereichen verankert, da sie aber in unserer pädagogischen Arbeit einen wichtigen Stellenwert hat, wird unsere Vorgehensweise hier noch einmal erörtert.

Ihrem Alter entsprechend erlernen die Kinder ein Maß an Selbständigkeit. Hierbei unterstützen wir sie in alltäglichen Situationen. Beispielsweise ist es uns wichtig, dass das Kind sich möglichst selbständig an- und auszieht, alleine zur Toilette geht, sowie bei der Vorbereitung der Mahlzeiten mithilft und auch den Tisch deckt und abräumt. Nach dem Spiel räumt es seine Spielsachen auf und sorgt beispielsweise für einen aufgeräumten Bauteppich oder Maltisch.

Durch die Erziehung zur Selbständigkeit erlernen die Kinder eigenständig, Problemlösungsstrategien zu entwickeln, Konflikte zu lösen und eigene Spielideen umzusetzen.

4.2 Gemeinsame Erziehung – Kinder mit besonderem Förderbedarf

Mit der Annahme, dass jedes Kind ein Recht auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung sowie das Erleben der eigenen Identität hat, werden Kinder mit erhöhten Förderbedarf oder Kinder, die von Behinderung bedroht sind, nach § 53 ff SGB XII, individuell und ganzheitlich gemeinsam mit allen Kindern in unserer Einrichtung in der Integrationsgruppe begleitet.

Die Integrationsfachkraft baut neben den Erzieher/innen der Integrationsgruppe eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern auf und unterstützt sie bei den alltäglichen Gruppenaktivitäten.
Unser Ziel ist es, dass Kinder mit besonderen Förderbedarf selbstverständlich und aktiv am gemeinsamen Spiel und Leben der Gruppe teilhaben. Hierfür werden Stärken und Kompetenzen der Kinder gewürdigt und gefördert. Interessen werden aufgegriffen und das Erleben von Selbstwirksamkeit und Selbständigkeit ermöglicht. Hieraus resultiert ein Wachstum des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls, welches unsere Ansicht nach besonders wichtig ist. Darüber hinaus unterstützt die Integrationsfachkraft die (sonder-)pädagogische Arbeit in der Gruppe und steht dem gesamten Team beratend zur Seite. Die Integrationsfachkraft nimmt regelmäßig an spezifischen Fortbildungen teil, um eine bestmögliche Betreuung für die Kinder zu gewährleisten.

Die Gruppenräume und das Außengelände sind für alle Kinder barrierefrei zu erreichen. Unser Anliegen ist es, den Kindern eine anregungsreiche Umgebung zu bieten, damit sie gemäß ihrem Entwicklungsstand vielfältige Erfahrungen mit ihrer Umwelt machen können.
Die regelmäßige Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung des Kindes durch die Integrationsfachkraft ist zum einem die Grundlage für den stetigen Austausch mit den Eltern, dient aber auch gleichzeitig der Qualitätssicherung. Mit den Ergebnissen aus einem standardisierten Beobachtungsverfahren (DESK) und den ärztlichen und therapeutischen Gutachten sowie der Anregungen der Eltern und Mitarbeiter/innen der Gruppe erstellt die Integrationsfachkraft einen individuellen Förderplan. Ausgangspunkt hierfür sind die Interessen und Stärken des Kindes. Mithilfe des Förderplans können nun Entwicklungsschritte in den jeweiligen Bereichen gezielt in Angriff genommen werden. Inhalte des Förderplans können Angebote im alltäglichen Gruppengeschehen sein. Auch Kleingruppen- und Einzelangebote können Bestandteile des Förderplans sein. Dafür steht ein Förderraum mit Wahrnehmungsmaterialien und Förderspielen zur Verfügung.

Das Arbeiten im multiprofessionellen Team nimmt eine besondere Rolle ein. Die Integrationsfachkraft steht deshalb im regen Austausch mit Ärzten, Therapeut/innen und anderen Fachstellen. Auch der Austausch und die Reflexion im Team sind feste Bestandteile unserer Arbeit.

Außerdem hat die Zusammenarbeit mit den Eltern in der Integrationsarbeit einen besonderen Stellenwert. Eltern und Integrationsfachkraft stehen im regelmäßigen Austausch. Es finden regelmäßige Elterngespräche über den Entwicklungsstand und den Förderplan des Kindes statt. Auch die täglichen Tür- und Angelgespräche mit den Eltern sind ein wichtiger Bestandteil der integrativen Arbeit.

Wir möchten allen Kindern und Familien eine kinder- und familienfreundliche Umgebung bieten und sie in eine Atmosphäre hineinnehmen, die von gegenseitiger Achtung und Wertschätzung geprägt ist.

4.3 Elternarbeit/ Erziehungspartnerschaft/ Elternrat

Aus unserer Sicht ist die Familie die erste und wichtigste Bindungs-, Bildungs- und Erziehungsinstanz.

Unsere Aufgabe ist es, die Familie in der Erziehung des Kindes ergänzend zu unterstützen und mit den Eltern im regelmäßigen Gespräch zu bleiben. Eltern und Mitarbeiter/innen tauschen sich über erzieherische Fragen und gegenseitige Erwartungen regelmäßig aus. Diese Form der Erziehungspartnerschaft ist ein wichtiger Bestandteil der gesamten Arbeit unserer Kindertageseinrichtung. Hierbei achten wir darauf, dass den unterschiedlichen Voraussetzungen, Lebenssituationen und Perspektiven der Familien wertfrei und respektvoll begegnet wird.

Elterngespräche sind ein festes Element in unserer Arbeit. Erste Gespräche finden bereits vor der Aufnahme des Kindes statt und werden in der Kindergartenzeit vertieft. In den ersten Wochen in der Kita, der Eingewöhnungsphase (s. 4.4.), ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Eltern/ einem Elternteil und den Erzieher/innen gefragt. Eine engmaschige Interaktion und das Treffen von wichtigen Absprachen können grundlegend für die gesamte Kitazeit sein.

Im Laufe des Jahres beobachten wir die Kinder mit Hilfe von DESK-Bögen (Dortmunder Entwicklungsscreening). Anschließend laden wir die Eltern zu einem Beratungs- und Informationsgespräch ein. Hierfür ist der jährliche Elternsprechtag vorgesehen, an dem die Gruppe geschlossen bleibt. Sind bei Eltern Sprachbarrieren vorhanden, werden Dolmetscher/innen in das Gespräch mit einbezogen.

Im Vorschuljahr werden bereits im Oktober den Eltern die Testergebnisse des Bielefelder Screening (Testverfahren zur Früherkennung von Lese– und Rechtschreibschwierigkeiten) gesondert mitgeteilt.

Auch Tür- und Angelgespräche haben einen hohen Stellenwert und können gerne täglich von den Eltern in Anspruch genommen werden.

Kommunikationsformen, wie Elternbriefe, Aushänge, E-Mails / Messengers, nutzen wir, um die Eltern über pädagogische Angebote und Abläufe zu informieren. In den Dienstbesprechungen bespricht das Team regelmäßig, welche Kommunikationsform für die Weitergabe der Information an die Eltern angemessen bzw. notwendig ist.

Eine gute, offene und herzliche Beziehung zu den Eltern ist uns sehr wichtig. Um dies zu bekräftigen, bieten wir allen Eltern das „Du“ an. Sie sollen gerne zur Kita kommen und sich bei uns wohl fühlen. Deshalb laden wir sie regelmäßig zu Festen oder anderen gemeinsamen Aktionen ein.

Häufig gibt es für die Eltern aber auch die Möglichkeit, sich aktiv an diesen Veranstaltungen und Festen zu beteiligen. Somit eröffnen sich für die Eltern viele Chancen, aktiv am Leben der Einrichtung teilzunehmen, mit anderen Eltern zusammenzutreffen und sich auszutauschen.

Elternrat

Zu Beginn eines jeden Kindergartenjahres wird der Elternrat von den Eltern neu gewählt. Aus jeder Gruppe werden ein Vorsitzender und ein Stellvertreter gewählt, die gemeinsam den neuen Elternrat bilden.

Aufgabe des Elternrates ist es, Interessen, Anliegen, Wünsche und Probleme der Eltern entgegenzunehmen und sie an das Mitarbeiterteam, der Leitung oder ggf. an den Träger weiterzuleiten.

Der Elternrat sorgt für einen guten Informationsfluss zwischen dem Team und den Eltern, sowie zwischen dem Träger und den Eltern.

Bei Elternabenden und in den persönlichen Gesprächen bieten wir im Rahmen des Beschwerdemanagement jederzeit ein offenes Gespräch an. Außerdem kann die Elternschaft über E-Mail, Messenger und Telefonate Kontakt zu den Mitarbeitern und der Leitung aufnehmen, um Anregungen, Fragen und Kritik zu äußern.

Der Elternrat fördert das Gemeinschaftsgefühl, indem er die Eltern motiviert, sich an konkreten Projekten zu beteiligen. Außerdem unterstützt der Elternrat das Team, indem er sich an der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und Festen beteiligt.

Der Elternrat vertritt die Einrichtung in der Öffentlichkeit und trägt zur Profilierung der Kita bei. Er hat die Möglichkeit, zusätzliches Geld für die Einrichtung zu erwirtschaften.

4.4 Berücksichtigung der Besonderheit aller Altersstufen

In unserer Einrichtung werden Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahre betreut. Die zweijährigen Kinder starten entweder in der Bären- oder in der Löwengruppe. Diese Gruppen sind jeweils mit 20/21 Kindern besetzt. Kinder, die mit drei Jahren in die Kita kommen, können Teil der Adlergruppe werden.

Eingewöhnung

Mit dem Start in die Kita beginnt eine neue Lebensphase für das Kind. Besonders Kinder bedürfen einer behutsamen, kleinschrittigen Eingewöhnung, die individuell und in Absprache und Begleitung mit den Eltern durchgeführt wird.

In unserer Einrichtung gehen wir in Anlehnung an dem Berliner Eingewöhnungsmodell vor.
Dieses umfasst folgende Phasen:

  • Grundphase – die ersten zwei bis drei Tage sind Elternteil und Kind für ein bis zwei Stunden im Gruppenraum. Die Eltern verhalten sich eher passiv, die Erzieherin/innen sind abwartend, beobachtend und entgegenkommend. Es wird noch kein Trennungsversuch unternommen.
  • Stabilisierungsphase – am dritten und vierten Tag übernehmen zunehmend die Erzieher/innen die Betreuung. Der Elternteil verabschiedet sich und verlässt den Raum, bleibt aber in der Nähe, z. B. im Mitarbeiterraum. Die Trennung dauert anfänglich 10 – 30 Minuten, wird in den nächsten Tagen verlängert.
  • Schlussphase – der Elternteil verlässt die Kita nach Übergabe des Kindes an die Erzieher/innen, bleibt aber telefonisch erreichbar.

Je nach Reaktion des Kindes hat die Eingewöhnung eine unterschiedliche Dauer. Darum sollten die Eltern sich für diese Phase genügend Zeit einplanen. Steht innerhalb der Kita-Zeit ein Gruppenwechsel an, bzw. sollten Kinder als Quereinsteiger aufgenommen werden, wird die Eingewöhnung den Bedürfnissen des Kindes angepasst.

In unserer Kita dürfen die Kinder von einer strukturierten und anregungsreichen Umgebung profitieren. Wir sind ständig bemüht, die Lebenswelt und die individuellen Belange der Kinder in unsere Raumgestaltung und Ausstattung einfließen zu lassen. So ist es für uns selbstverständlich, das Material, das die Gefährdung der Kinder ausschließt, jederzeit frei zugänglich ist. Material, das einer besonderen Anleitung bedarf, ist für die Kinder sichtbar und kann somit jederzeit erbeten werden. Außerdem sind die Mitarbeiter/innen bemüht, regelmäßig Materialien, Spiele und Bücher auszutauschen und den aktuellen Interessen der Kinder und ihrer jeweiligen Altersstufe anzupassen. Unsere Räume sind so strukturiert, dass den Kindern die Funktion des Bildungsbereichs deutlich ist und diese eigenständig erkundet werden können. Um allen Bildungsbereichen gerecht zu werden und somit eine ganzheitliche frühkindliche Bildung zu gewährleisten, werden Teilbereiche der Gruppenräume multifunktional verwendet.

Förderung der U3- bis dreijährigen Kinder

Zur Förderung der U3-Kinder wird der Gruppenraum zu einem Erfahrungsraum. Das heißt, dass durch verschiedene Alltagsmaterialien und Spiele dem Kind abwechslungsreiche Reize von außen zur Verfügung stehen. Damit gewährleisten wir, dass Kinder ihre Umwelt ganzheitlich entdecken und erfahren können.

In diesem Alter ist die sprachliche und motorische Entwicklung von besonderer Bedeutung und wird von uns im Alltag durch vielfältige Angebote unterstützt und gefördert. Außerdem begleiten wir die Kinder während der Sauberkeitserziehung und unterstützen damit die Eltern.

Förderung der vierjährigen (Schlaufüchse) und der fünf- bis sechsjährigen Kinder (Schultiger)

In den letzten beiden Jahren vor Schulbeginn gibt es für die Kinder wöchentlich gruppenübergreifende Angebote. Die Kinder, die zwei Jahre vor dem Schuleintritt stehen, werden Teilnehmer der gruppenübergreifenden „Schlaufuchs-Gruppe“. Ein Jahr vor dem Übergang in Schule wechseln die Kinder in die „Schultiger-Gruppe“. So werden sie anhand von Spielen, Arbeitsblättern und Übungen gezielt an schulisch notwendige Kompetenzen herangeführt.

Gruppenübergreifendes Arbeiten bedeutet für uns, dass Kinder gleichen Alters jeweils aus allen drei Gruppen altersgerechte Förderung und Projektangebote bekommen. In altershomogenen Kleingrup­pen treffen sie sich mit den gleichen Mitarbeiter/innen, die ein aufbauendes Programm für sie ausgearbei­tet haben. Bei der Förder- und Forderung gehen die Erzieher/innen dabei individuell und intensiv auf den Entwicklungsstand, die Interessen, sowie die Stärken und Begabungen des jeweiligen Kindes ein und motivieren es, sich spielerisch zu entwickeln.

Zusätzlich haben Kinder gleichen Alters hier die Möglichkeit, sich aus allen drei Gruppen besser kennenzulernen und gemein­same Interessen zu entdecken.

4.5 Sprachliche Bildung und Dokumentation

Grundlegend für die sprachliche Bildung sind für uns die alltagsintegrierte Sprachförderung, sowie die wahrnehmende Beobachtung des Kindes.

Integrierte Sprachförderung findet in allen Alltagssituationen in unserer Kita statt. Sprache entwickelt sich spielerisch im Ablauf des täglichen Geschehens, wie beispielsweise bei der Bilderbuchbetrachtung, beim Ankleiden, Essen, Aufräumen, freien Spiel, Basteln uvm.

Wir Erzieher/innen achten im Gespräch mit jedem Kind auf Blickkontakt, Interessen des Kindes und stellen Fragen, um die Sprechfreude des Kindes anzuregen. Dabei sprechen wir mit den Kindern deutlich, in vollständigen und grammatikalisch richtigen Sätzen und verwenden einfache Wörter. Bei Bedarf arbeiten wir mit Bildkarten. Auch unterstützende Gebärden werden ggf. im Alltag eingesetzt.

Wir schaffen Situationen des aufmerksamen Zuhörens, beispielsweise im Morgen- oder im Stuhlkreis, in denen das Kind ungehemmt seiner Erzählfreude nachgehen kann.

Bei einer Mehrsprachigkeit spielt die Muttersprache eine wichtige Rolle. In der Kita fördern wir die Kinder beim Erwerb der Zweitsprache Deutsch. Wir bringen auch den Eltern Wertschätzung ihrer Muttersprache entgegen und ermutigen sie, diese im häuslichen Umfeld einzusetzen.

Seit 2016 ist eine all­tagsintegrierte Sprachförderung für alle Kinder im Land NRW vorgesehen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, haben alle Mitarbeiter/innen an Schulun­gen und Fortbildungen in diesem Bereich teilgenommen und bilden sich regelmäßig weiter.

Literacy

Mit dem Fachbegriff „Literacy“ ist der frühe Umgang der Kinder mit Schrift, Buchstaben, Symbolen und Zeichen gemeint. Anhand von Bilderbüchern, Namensschildern, Wochenplänen usw. wecken wir das Interesse der Kinder an Schriftsprache. Bilder, Zeichen und Symbole werden von ihnen gedeutet, verstanden und auf ihre Weise „gelesen“.

Beobachtung und Dokumentation

Um den Sprachstand des Kindes zu erfassen, verwenden wir das Beobachtungsverfahren „BaSik“, in dem das Sprachverhalten und Interesse an der deutschen Sprache und der Sprache der Kindern mit Migrationshintergrund beobachtet und dokumentiert wird. Die Ergebnisse der Beobachtungen sind Grundlage für ein Elterngespräch. Außerdem bietet dieses Screening Vorschläge und Hilfestellungen für konkrete Fördermöglichkeiten.

Um den allgemeinen Entwicklungs- und Sprachstand des Kindes zu dokumentieren, verwenden wir das Beobachtungsverfahren DESK (Dortmunder Entwicklungsscreening). In diesem Verfahren werden der individuelle Entwicklungsstand, sowie Entwicklungsverzögerungen und sprachliche Defizite der Kinder erkennbar. Mindestens einmal im Jahr führen wir diese Beobachtung und Dokumentation mit jedem Kind durch.

Bielefelder Screening

Das Bielefelder Screening (BISC) ist ein Testverfahren zur Früherkennung von Lese– und Rechtschreibschwierigkeiten, das wir in unserer Einrichtung anwenden. Diesen Test führen wir zehn Monate vor Einschulung der Kinder durch.

Wird bei Kindern ein Risiko für Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten durch den Test festgestellt, fördern wir sie täglich zehn Minuten mit dem dafür vorgesehenen Übungsprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“.

Portfolioarbeit

Die Bildungsdokumentation in Form von Portfolios ist ein weiterer sehr elementarer Bestandteil unserer Arbeit. Wir versuchen mit dieser Arbeit die Persönlichkeit des Kindes ganzheitlich wertzuschätzen. Hierbei ist es uns wichtig, dass wir das familiäre Umfeld, den Charakter des Kindes, sowie dessen Entwicklungsschritte dokumentieren.

Jedes Kind bekommt zu Beginn seiner Kindergartenzeit einen individuell gestalteten Ordner, den es sich selbst aussuchen darf. Auf liebevoll gestalteten Seiten werden bedeutende Ereignisse festgehalten. Um die Besonderheiten der Persönlichkeit des Kindes zu erfassen, sollen Situationen des Alltags, die das Kind einzigartig machen, festgehalten werden. Um das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken, dürfen sie ihren Ordner jederzeit anschauen. Gerne wird er auch gemeinsam mit den Mitarbeiter/innen betrachtet. Dies erfüllt sie mit Stolz und großer Freude. Zum Ende der Kita Zeit wird das Portfolio an die Kinder übergeben, sodass sie den Weg ihrer Entwicklung immer wieder erneut nachempfinden können und ihre Kita-Zeit in guter Erinnerung behalten.

4.6 Sexualpädagogische Ausrichtung

Das positive Körpergefühl und das seelische Wohlbefinden eines Kindes fördert sein kindliches Selbstvertrauen. Auf dieser Grundlage basiert unser sexualpädagogischer Ansatz. Außerdem ist unsere Überzeugung, dass der Gott der Bibel uns Menschen als Mann und Frau geschaffen hat. Dieses spiegelt sich im Umgang mit dem Körper als Junge und Mädchen im Kindergartenalltag wieder.

Im Kindergartenalter wird den Kindern verstärkt bewusst, dass sie Mädchen oder Jungen sind. Sie setzen sich mit ihrer Geschlechterrolle auseinander, was für ihre Identitätsentwicklung wichtig ist. Jungen wie Mädchen möchten herausfinden, wie sie selbst und wie die anderen Kinder aussehen. Sie wachsen in der Sinneswahrnehmung und sind offen für Körpererkundungen und -erfahrungen.

Kinder verbinden ihre Sexualität mit vielfältigen Gefühlen und der eigenen körperlichen Erfahrung. Der altersentsprechende und natürliche Umgang mit dem Körper und der Sexualität hilft den Kindern, diesen Lebensbereich als einen von vielen zu sehen.

Es ist uns wichtig, dass wir mit den Kindern Grenzen besprechen und Regeln aufstellen, die für alle verständlich und im Alltag hilfreich sind. Wir achten darauf, dass das Schamgefühl und die Grenzen eines Jeden respektiert werden. Wir helfen und ermutigen die Kinder, eigene Grenzen zu setzen und Grenzüberschreitungen anzusprechen.

Unsere Regeln:

  • Die Erzieher/innen schützen die Privat- bzw. Intimsphäre der Kinder.
  • Grenzen, die von Kindern benannt werden, sind von allen einzuhalten. Wir ermutigen die Kinder dazu, ihre Grenzen deutlich zu äußern und zu vertreten.
  • Ein „Nein“ ist immer zu respektieren.
  • Die Erzieher/innen nehmen eine beobachtende Rolle ein und achten auf die Einhaltung der vereinbarten Regeln.
  • Wir achten darauf, dass Kinder nicht nackt spielen. Um den Kindern Privatsphäre beim Umziehen zu bieten, können sie den Waschraum ggf. die Toilettenkabine nutzen.
  • Bei Doktorspielen sind alle Beteiligten grundsätzlich angezogen.
  • Wenn wir mit den Kindern über die Geschlechtsorgane sprechen, bezeichnen wir diese mit Penis oder Scheide.
  • Wir haben es im Blick, wenn Kinder spezielle Interessen haben.

In unserer Kindertagestätte greifen wir die Fragen der Kinder zum Thema „Körper“ auf, hören den Kindern zu und nehmen sie ernst.

Jede Familie hat ihren individuellen Umgang mit Körperlichkeit und Sexualität. Dieser ist von kulturellen, familiären und religiösen Werten und Normen geprägt. Uns ist es wichtig, im Gespräch mit den Eltern zu sein und einen wertschätzenden Umgang miteinander zu haben. Wir ermutigen die Eltern, die Aufklärung altersentsprechend in der Familie vorzunehmen, denn die Erstinformation ist sehr prägend und entscheidend.

(Das ausführliche Kinderschutzkonzept erscheint demnächst hier.)

4.7 Partizipation und Mitsprache

Alle Kinder haben das Recht, dass sie an allen sie betreffenden Entscheidungen ihrem Entwicklungs­stand entsprechend eingebunden werden (§8 SGB VII). Die Partizipation ist ein wichtiger Bestand­teil, um die Entwicklung der Kinder zu mündigen, eigenständigen und gesellschaftsfähigen Persönlich­keiten zu unterstützen.

Im Rahmen unserer Einrichtung haben die Kinder vielfältige Möglichkeiten, die Kompetenz der Partizi­pation zu erlernen, um sich beteiligen und auch mitwirken zu können:

Die Kinder nehmen Einfluss auf Inhalte von Projekten, Aktionen und Festen

In Gesprächsrunden werden die Kinder in die Planung und Gestaltung des pädagogischen Alltags und in Entscheidungen mit einbezogen. Hier achten wir darauf, dass jedes Kind barrierefrei seine Meinung äußern kann.

Die Kinder übernehmen Verantwortung

Die Kinder haben z. B. die Möglichkeit, in Begleitung von Erzieher/innen leichte hauswirtschaftliche Tätigkeiten zu übernehmen. Je nach Bedürfnis des Kindes werden Hilfsstellungen oder Hilfsmittel zur Verfügung gestellt.

Die Kinder lernen im Alltagsgeschehen altersentsprechende Entscheidungen zu treffen.

In der täglichen Freispielphase wählen die Kinder selbstständig, welcher Spielform sie nachgehen möchten. Auch bei Kreativ- und Bastelangeboten können sie ihren Interessen und Vorlieben nachgehen.

Bei den Mahlzeiten unterstützen wir die Kinder bei der Wahl und der Menge des Essens und üben einen verantwortungsbewussten Umgang ein. Während der gesamten Betreuungszeit steht den Kindern Wasser zur Verfügung, an dem sie sich jederzeit bedienen können.
Außerdem haben die Kinder die Möglichkeit, Tagespunkte wie die Ruhephase mit zu gestalten.

Die Kinder haben das Recht auf Information

Anhand von Bildkarten werden Aktionen, wie Turnen, Kochen, Fördergruppen, usw. bildlich an den jeweiligen Gruppeninfotafeln ausgehängt. Auch im Morgenkreis werden die Kinder über Termine, den Tagesablauf und Angebote informiert.

Die Kinder finden Konfliktlösungen

Gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften entwickeln die Kinder Regelungen für das tägliche Zusammenleben in der Gruppe und legen auch die Konsequenzen bei Nichteinhalten der Regeln fest. Entstehen Konflikte, so suchen Erzieher/innen gemeinsam mit den Kindern nach Lösungen, um den Streit zu schlichten.

4.8 Beschwerdemanagement

In der Zusammenarbeit mit den Kindern, Eltern und Mitarbeiter/innen ist uns die Beziehung sehr wichtig.

In unserer Kita herrscht eine Kultur der Fehlerfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Kinder, Eltern, sowie Mitarbeiter/innen dürfen Fehler machen und Hilfe einfordern. So sind Beschwerden eine erwünschte Kritik, die als Anlass für Problemlösungen und Verbesserungen genutzt werden. Jede Kritik und jedes Problem darf ohne Angst geäußert werden, wird angehört und ernst genommen. Allen Beteiligten des Kitabetriebes werden über die Beschwerderechte aufgeklärt. Dies sieht für die unterschiedlichen Personengruppen folgendermaßen aus:

  • Kinder – Die Mitarbeiter/innen sind sensibilisiert und offen für Äußerungen der Kinder in den täglichen Abläufen des Kita-Alltags. Besondere Möglichkeiten gibt es aber auch im täglichen Stuhlkreis. Dort dürfen die Kinder ihre Meinung äußern und sich beschweren. Dabei lernen sie ihre Meinung und Interessen im Kreis zu vertreten, aber auch die Meinung anderer zu respektieren. Sie fühlen sich in ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst genommen. Auf diese Weise wird ein demokratisches Verhalten gelebt und gefördert.
  • Eltern – In den Tür- und- Angelgesprächen mit den Fachkräften oder der Leitung haben die Eltern jederzeit die Möglichkeit, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Beschwerden frei und offen zu äußern. Alternative Möglichkeiten sind die Kommunikation über den Elternrat oder auch in schriftlicher Form über den Kummerkasten. In regelmäßigen Abständen führt die Einrichtung Befragungen der Eltern über Zufriedenheit, Wünsche und Verbesserungsvorschläge durch. Alle Beschwerden und Vorschläge erreichen das Team und ggf. den Träger. In den wöchentlichen Teamsitzungen werden sie reflektiert und evaluiert. Ziel ist es, zufriedenstellende Lösungen zu finden. Diese werden dann an den Elternrat/ die Eltern zurückgemeldet.
  • Mitarbeiter/innen Alle Mitarbeiter/innen dürfen bei ihrem direkten Vorgesetzten wie Gruppenleitung, Leitung oder beim Träger der Einrichtung ihre Anliegen und Fragen äußern. Alle Probleme werden ernst genommen und Entscheidungen, die getroffen werden müssen, nimmt der Träger in seine Vorstandssitzung mit auf. Über das Sitzungs-Protokoll wird die Entscheidung der Leitung mitgeteilt.

4.9 Kinderrechte, Kinderschutz

Unsere Einrichtung verpflichtet sich dem ganzheitlichen Kinderschutz. Das körperliche, geistige und seelische Wohlergehen eines Kindes und seine gesunde Entwicklung haben einen besonderen Stellenwert. Die Achtung und Gewährung der Kinderrechte spielen dabei eine wesentliche Rolle. Jedes Kind hat das Recht auf Gleichheit, Gesundheit, Bildung, Freizeit, Spiel und Ruhe, freie Meinungsäußerung und Beteiligung, Schutz vor Gewalt, Zugang zu Medien, Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause, Fürsorge und Förderung bei Behinderung, Schutz der Privatsphäre und persönliche Ehre/ Würde, Schutz im Krieg und auf der Flucht (UN-Kinderrechtskonvention).

Die Mitarbeiter/innen verpflichten sich, die Rechte der Kinder zu achten und ihnen empathisch und gleichwertig zu begegnen. Sie tragen Verantwortung zum Wohle des Kindes, unterstützen es im Selbstwertgefühl und schützen es vor Grenzüberschreitungen und jeglicher Form von Gewalt.

Kindeswohl

Bei der Überprüfung eines Verdachtsfalls verwenden die Mitarbeiter/innen eine Einschätzungsskala zur Kindeswohlgefährdung, welche vom Jugendamt Bielefeld verpflichtend ist. Führt das Ergebnis dazu, dass eine Kindeswohlgefährdung vorliegt, wird die Leitung informiert und ein Beratungsgespräch mit der Kinderschutzfachkraft geführt.

Darauf folgt ein zeitnahes Elterngespräch, in dem die Eltern über die Vermutung informiert und Hilfen, bzw. Lösungen erarbeitet werden. Zeigen sich die Eltern einsichtig und die Situation ändert sich, so ist die Gefahrenabwendung gelungen.

Ändert sich die Situation nach dem Gespräch nicht oder die Eltern zeigen sich uneinsichtig, so wird ein weiteres Gespräch, mit dem Hinweis der Meldepflicht dem Jugendamt gegenüber, geführt. Die Kita hat eine Vereinbarung mit dem Jugendamt, die den Schutzauftrag bei einer Kindeswohlgefährdung in gemeinsamer Verantwortung wahrnimmt.

Wir sind uns der Meldepflicht nach § 47 SGB VIII bei Ereignissen und Entwicklungen, die das Wohl von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen können, bewusst. Das trifft auf Vorkommnisse, wie Fehlverhalten und Straftaten von Mitarbeitenden, besonders schwere Unfälle von Kindern, massive Beschwerden über die Einrichtung, den Träger oder die Mitarbeiter von Seiten der Eltern, Kinder oder Außenstehende, katastrophenähnlichen Ereignissen, übergriffiges Verhalten von Kindern, zu. Die Meldung geht unter Einbezug einer externen Fachberatung, den Fachkräften, dem Träger und allen Beteiligten an das Landesjugendamt (meldung47-kita@lwl.org).

Zusätzlich erarbeitet das Team der Einrichtung, mit Unterstützung von Frau Bergrath (als Diplom – Pädagogin bei EigenSinn e.V. tätig) derzeit ein ausführliches Kinderschutzkonzept.

  1. Datenschutz

Die Kindertagesstätte erhebt Daten der Kinder und Eltern, die für den Betreuungs- und Aufnahmevertrag erforderlich sind. Hierzu zählen Name, Adresse, Geburtsdatum und -ort, Telefonnummer, Bankverbindungen, Staatsangehörigkeit und Familiensprache, religiöse Ausrichtung und Berufstätigkeit der Erziehungsberechtigten.

Beim Eintritt in die Kindergartenzeit haben die Eltern die Möglichkeit, Einwilligungserklärungen zu folgenden Themen zu unterzeichnen: Teilnahme an Ausflügen, Schweigepflicht gegenüber Kooperationspartnern (Schulen, Ärzte, Therapeut/innen), Aufzeichnung von Bildungsdokumentationen, Veröffentlichung von Fotos und Videos. Hier können die Eltern zusätzlich differenziert angeben, in welcher Form und in welchem Umfang Bild- und Videomaterial veröffentlicht werden darf.

Die Weitergabe von Daten, beispielsweise die Adressenliste der Gruppe an alle Eltern, wird nur auf Wunsch und mit einer freiwilligen Zustimmung aller Eltern umgesetzt. Beim Verlassen der Kita werden alle Bildungs- und Entwicklungsdokumentationen sowie andere vorliegenden Daten entsprechend der Aufbewahrungsfristen archiviert. Das Datengeheimnis ist selbstverständlich für alle Mitarbeiter/innen in der Kindertagesstätte, die Zugang zu personenbezogenen Daten haben, verpflichtend.

  1. Qualitätssicherung und –Entwicklung

Wir arbeiten nach dem PQ-Sys® KiQ, ein anerkanntes Qualitäts-Prüf-System, das von dem Paritätischen Gesamtverband erstellt wurde. Es beinhaltet die Gesamtheit von Merkmalen und Erfordernissen, die eine hohe Qualität der pädagogischen Arbeit in Kindertagesstätten gewährleistet und sichert. Im Juli 2021 haben wir die Zertifizierung über das Qualitätsmanagement in unserer Kita erhalten.

Zweimal jährlich werden Konzeptionstage mit allen Mitarbeitern/innen durchgeführt, die zur Erhaltung und Weiterentwicklung des Qualitätsniveaus dienen. Qualitätsstandards werden entworfen, Verantwortungsbereiche und Zuständigkeiten festgelegt, Verbesserungsvorschläge gesammelt und erreichte Ziele und Ergebnisse reflektiert. Alle besprochenen Ergebnisse werden protokollarisch dokumentiert, in einem dafür vorgesehenen Ordner gesammelt und sind somit für alle Mitarbeiter/innen jederzeit einsehbar. Sind grundsätzliche Änderungen notwendig, so werden diese, nach Absprache mit dem Träger, in die Konzeption aufgenommen und im Alltag umgesetzt. Um die Qualität zu sichern, werden festgelegte Ziele kontinuierlich in den wöchentlichen Dienstbesprechungen nach Erreichbarkeit und Zweckmäßigkeit überprüft und evaluiert.

Der Träger ermöglicht regelmäßig Fortbildungen für die Mitarbeiter/innen und Leitung. Die Inhalte der Fortbildungen werden an das gesamte Team weitergegeben.

  1. Teamarbeit und Teamentwicklung

Eine gute, harmonische Teamarbeit ist für uns die Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf des alltäglichen Betriebs. Hilfreich hierfür sind dabei die offenen und ehrlichen Austausch- und Planungsrunden innerhalb der Gruppen, sowie im gesamten Team. Dazu haben wir regelmäßige, unterschiedliche Gremien fest installiert.

Die Mitarbeiter/innen jeder Gruppe treffen sich einmal in der Woche für eine Stunde zur gemeinsamen Planung, Fallbesprechungen, Reflexion und Evaluation.

Auch das gesamte Team trifft sich wöchentlich für eineinhalb Stunden im Anschluss der regulären Öffnungszeit. Inhalte der Dienstbesprechung sind eine besinnliche Andacht, kollegialer Austausch, Bearbeitung der Tagesordnungspunkte, sowie die Reflexion unserer täglichen Arbeit. Die Punkte der Tagesordnung werden im Vorfeld gesammelt. Diese Liste ist jederzeit für alle Mitarbeiter/innen zugänglich. Die Gesprächsführung in den Dienstbesprechungen übernehmen alle Mitarbeiter/innen reihum. Das gleiche gilt auch für die Protokollführung.

Ein weiteres Gremium ist das regelmäßige Treffen der Gruppenleitungen mit der Kita-Leitung. Hier werden Anliegen und Aufgaben der Gruppenleitungen ausgetauscht.

Zur Vorbereitung und Planung der wiederkehrenden Jahresfeste sind Planungsteams verantwortlich. Sie setzten sich meistens aus drei Personen aus den jeweiligen Gruppen zusammen. Auf diese Weise wird eine enge Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den Kleinteams gefördert.

Durch regelmäßige Aktivitäten außerhalb der Dienstzeiten werden die Teambildung und Gemeinschaft untereinander gefördert.

  1. Leitung

Die Leitung der christlichen Kindertagesstätte „Die Kinderburg“ ist seit dem Jahr 2010 in der Einrichtung tätig. Seit 2013 ist sie mit der Leitung betraut worden. Bei Abwesenheit o. Ä. ist die Stellvertretung einem Mitarbeitenden fest zugeteilt. Die Leitung vertritt die Einrichtung nach innen und außen, ist Ansprechpartnerin für Träger, Mitarbeiter/innen, Eltern und Kinder. Die Leitung ist verantwortlich dafür, dass die Inhalte der Konzeption und die pädagogische Arbeit von allen Mitarbeitern/innen zum Wohle der Kinder umgesetzt werden. Dies beinhaltetet auch eine umfassende Unterstützung der Mitarbeiter/innen bei der Realisierung einer qualitativen Erziehung, Bildung und Betreuung. Damit wird u.a. gewährleistet, dass die Bildungsbereiche des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) im Kitaalltag gut etabliert sind.

Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter/innen mit der Konzeption vertraut sind, sorgt die Leitung dafür, dass in regelmäßigen Abständen, im Rahmen des Qualitätsmanagements, das Konzept durchgesprochen wird. Alle Mitarbeiter/innen haben somit die Möglichkeit, sich aktiv an der Weiterentwicklung der Konzeption zu beteiligen.

Bielefeld, Juli 2023